Transara Tagung – Epistemologien des Transformierens | November 2023

Vortrag: „Doing spaces – Modellierung performativer Transformationsprozesse“, Stefan Lindl, Samstag 4.11.23, 10.00 Uhr

Transformation ist das Wort, das momentan interdisziplinär im Wissenschaftsbetrieb wohl nicht präsenter sein könnte. Für Historiker*innen ist Transformation der Forschungsgegenstand schlechthin. Allerdings wird in der Geschichtswissenschaft Transformation mit historischem Wandel gleichgesetzt. Er hat sich bereits vollzogen, ist gewesene Transformation, sobald er Anlass zur wissenschaftlichen Reflexion gibt.

Jenseits der Geschichtswissenschaft greift die Transformation von der Vergangenheit in die Zukunft aus: Transformiert werden kann nur, was bereits ist. Und was transformiert werden soll, erstreckt sich in die Zukunft, umfasst das Ziel, das, was sein wird. Jede Transformation ist ein Umgang mit Gewordenem und erfolgt in einem diskursiven Netz performativer Abläufe und Agenten. Mit Körper, Sprache, physischen und psychischen Handlungen werden Räume im Akt der Performanz. Etwas tun oder nicht tun und die Wiederholungen dieses Tuns oder Nicht-Tuns entscheidet über die Entstehung und die Art des Raums. Stets werden mit der Performanz Entscheidungen gefällt, die Raum erzeugen. Dabei geht es darum, wie die Raumerzeugung sich auf das Gegebene bezieht, wie es mit ihm umgeht.

Im Vortrag werden diese Entscheidungs-Prozesse des performativen Doing spaces erläutert und versucht in einem Modell anhand der Transformation eines ehemaligen Sakralraums zu erfassen.

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