Der Theorie und Praxis des Ausstellens widmet sich die im Wintersemester stattfindende Ringvorlesung „Museumsreif?“ an der Universität Augsburg. In diesem Wintersemester dreht sich alles um ein bevorstehendes Jubiläum eines Prominenten Augsburgers: 300 Jahre Leopold Mozart. Geboren in Augsburg und noch in jugendlichem Alter ausgewandert nach Salzburg ist er wohl der prominenteste Augsburger, der nicht als Augsburger wahrgenommen wird. Die Klischees über ihn sind mannigfaltig und seine Leistungen als Komponist vergessen und erdrückt von dem genialen Spätwerk seines Sohns. Pädagoge, Wunderkinderschaffer, Musikmanager, Geschäftsmann und strenger Vater, unzulänglicher Komponist – das alles soll Leopold Mozart gewesen sein. Doch was bleibt von ihm in Augsburg und dem heutigen Bayerisch-Schwaben, der Heimat seiner Familie? Welche Spuren gibt es? Was lässt sich aus und mit ihnen machen? Wie lässt sich Leopold Mozart und sein reiches Leben darstellen?
Das sind die Fragen, die in der Ringvorlesung im Vergleich zu den anderen Mozarthäusern in Salzburg, Wien und St. Gilgen gestellt werden. Die Ringvorlesung zielt auf das Jubiläum 2019. Salzburg ehrt in einer ganzjährigen Ausstellung den berühmten Vater des noch berühmteren Sohnes. In der Veranstaltung wird zusammengetragen, wie Gedenken und Erinnern an Leopold Mozart in Bayerisch-Schwaben möglich wäre. Fragen nach der Authentizität der Ausstellungsgegenstände und deren Wertigkeit und nach neuen Ausstellungskonzepten werden präsentiert und diskutiert.
Am Mittwoch, 25. Oktober 2017, beginnen Prof. Dr. Johannes Hoyer und PD Dr. Stefan Lindl mit dem Vortrag:
„Erinnert und vergessen. Der werte und unwerte Leopold Mozart in Schwaben“. 18.15 Uhr im Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg, Maximilianstraße 59, Augsburg.
300 Jahre Leopold Mozart: Forum Musealisierung Flyer
Das Beitragsfoto beruht auf einer Reproduktion des Titelblattes der ersten Auflage der Violinschule von 1756.