Podiumsdiskussionen und Vorträge in den nächsten Monaten drehen sich in besonderer Weise um die Stadt im Klimawandel zwischen Klimaschutz-, Klimaresilienz und Denkmalkult. Die ökologische, ökonomischen, ästhetischen und diskursiven Praktiken der Verminderung und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels werde ich an Beispielen der jeweiligen Auftrittsorte aus meiner Perspektive analysieren. Das heißt: Das Leitbild der Authentischen Stadt gekoppelt mit Problemen der Stadtbegrünung und anderen Klimaresilienzmaßnahmen werden im Mittelpunkt der Betrachtungen gerückt. Das Leitbild Authentische Stadt zielt auf eine Stadtentwicklung sozialer Konstruktion. Also auf kommunizierbare Wissensformationen einer diskursiven Stadtplanung. Soziale Konstruktion meint Wissensformationen, die gehandelt und kommuniziert werden, nicht aber soziale Gruppen und deren Relationen untereinander.
Stadt ist gebaute und gestaltete Umwelt, aber auch ein diskursiver Raum, der im Erzählen und Handeln erzeugt wird und eine Art des Doing Culture ist. – Doing Urbanity! – Die Stadt wird durch die Erzählungen von ihren Menschen, die in ihr wohnen oder anderweitig mit ihr verbunden sind, diskursiv erzeugt. Verankert in der dinglichen Stadt sind sie in der gebauten und gestalteten dinglichen Umwelt. Sie ist notwendig, um die Vielfalt der Erzählungen zu ermöglichen, zu evozieren und zu reproduzieren. Stadtentwicklung sozialer Konstruktion fördert diese Korrelation zwischen Dingen und Erzählungen. Sie holt die historischen Dimensionen an die sichtbare urbane Oberfläche der Gegenwart.
Beispielsweise am 3. August 2023 in Baden-Baden.
Baden-Baden im Klimawandel. Klimaschutz, Resilienz und Denkmalkult, 3. August 2023, Baden-Baden, 19.30 Uhr im LA8. Eine Veranstaltung im Rahmen der Baden-Badener Sommerdialoge 2023.
(Stefan Lindl als Mitglied des ZfK – Zentrum für Klimaresilienz der Universität Augsburg)
Beitragsfoto: Friedrich Weinbrenners Konversationsgebäude, heute Kurhaus, September 2021. Fotografiert durch Jeppe Heins „Appearing Rooms“.