Elischa Rietzler: „Planung mit dem Rotstift“
Eine große Freude ist es mir den zweiten Band der Reihe „Urban Habitat and Humanities“ ankündigen zu können. Lange hat es gedauert, wieder hat die Arno Buchegger Stiftung die Publikation tatkräftig unterstützt. Dafür danke ich Herrn Dr. Oliver Kautz, Vorstandsvorsitzender der Arno Buchegger Stiftung.
Doch nun zum Projekt: Autor des zweiten Bandes ist Elischa Rietzler, der an der Universität Augsburg eine hervorragende Studie zur Stadtplanung Augsburgs im 20. Jahrhundert verfasste.
Die Untersuchung von Elischa Matthias Rietzler am Beispiel der Stadt Augsburg zeigt, wie sehr aktuelle Stadtplanungen und Verkehrskonzepte historischen Prozessen unterliegen. Ein Raumplanungskonzept der 1920er Jahre erforscht der Autor anhand von Quellenmaterial des Stadtarchivs Augsburg. Die frühe Planung von Theodor Fischer wurde erst in den 1990er Jahren umgesetzt, obwohl abzusehen war, dass es eine nachteilige Wirkung auf die weitere Stadtentwicklung haben werde: Eine Umgehungsstraße, das Herzstück der historischen Raumplanung, entlastete zwar die Innenstadt, trennte aber die Stadtviertel, die absehbar nicht mehr zusammenwachsen können. Rietzler beschreibt und analysiert eingehend die Gründe für die unumkehrbare Pfadabhängigkeit dieser Langzeitplanung.
Als Herausgeber freue ich mich auf die nächsten Bände, die bereits in Vorbereitung sind.
Stefan Lindl