Die Ordnung des Augsburger Doms des 10. Jahrhunderts

Vorbereitung einer interdisziplinären Signifikanten-Interaktionsanalyse  (SIA)

Der Augsburger Dom gilt als ottonischer Kirchbau, der um 1000 errichtet worden sei. Vergleiche mit Bauwerken ottonischer Stilistik hält er nicht stand. Wohin gehört dieses Bauwerk, das eine  gewestete Transeptbasilika war, vergleichbar Alt-St. Peter in Rom? 

Das 10. Jahrhundert liegt vor uns als signifikantenarme Zeit. Aussagen lassen sich bezüglich des Doms schwer valide belegen. Der Beitrag möchte versuchen, alle bekannte Signifikanten, die mit dem Dom in Verbindung stehen, aufeinander in einer Dingdiskursanalyse, dann aber auch in einer textbasierten Analyse aufeinander zu beziehen. Daraus entsteht eine Einordnung des Augsburger Doms in einer Rückbezüglichkeit. Er verweist – jenseits der Berichte über seine Errichtung am Ende des 10. Jahrhunderts – in zeitlich frühere Signifikantengruppen, die teils in Augsburg zu finden sind, teils in Südwestdeutschland, teils im heutigen Italien. 

Georg Dehio/Gustav von Bezold: Kirchliche Baukunst des Abendlandes. Stuttgart, 1887-1901, Abb. 50

Die zugrunde gelegte Methode ist die Signifikanten-Interaktionsanalyse (SIA). Sie wird hier erstmals eingesetzt in einem Zeitraum, der signifikantenarm ist. Zu wenige Textstellen, zu wenige Grabungsergebnisse lassen kein klares Bild entstehen. Einige traditionelle Einschätzungen und Zuschreibenden sind nicht vollständig überzeugend. Bietet die SIA eine Möglichkeit, aufgrund der wenigen Ergebnisse und Vergleichsmomente ein anderes Bild zu entwerfen? Würde dieser Versuch gelingen, das heißt, würde sie einen Mehrwert erbringen, so ließe sie sich für andere interdisziplinäre Projekte mit geringer Datendichte anwenden.  – Ein Versuch. 

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